Herbstzeit – Garagenschrauberzeit

Feucht und nass draußen, langsam wird es richtig herbstlich. -Genau die richtige Zeit für kurze Garagenschrauberaktionen.
Heute war die Demontage des Lenkrelais dran.
Zuerst wurde der Delinquent eingespannt und ich habe rundherum die Schrauben des oberen und unteren Deckels angelöst um zu sehen, ob da noch Spannung von der Feder innen drauf war.

Lenkrelais im Schraubstock eingespannt.

Die Schraube oben hatte einer der Vorbesitzer bereits vermutlich beim Öl einfüllen (lange her) vermurkst. Die Deckel ließen sich oben und unten spannungsfrei anlösen und kein Tropfen Öl kam heraus, also war das Ding wohl innen komplett trocken und vermutlich ziemlich eingerostet.
Als nächstes habe ich die Deckel vorsichtig entfernt und das Relais nun ziemlich vorsichtig angefasst. Schließlich wollte ich nicht, dass mir die Welle wegen der darin verbauten Feder noch um die Ohren flog.
Dann habe ich einen Auffangsack installiert:

Lenkrelais mit Auffangsack.

Anschliessend die Welle mit einem mittelschweren Gummihammer vorsichtig nach unten herausgeklopft. Immer darauf achten, dass man nicht die Nase drüber hält.
Mit einem ‘Ploing’ schlug alles im Sack unten ein.

Teile vom Lenkrelais im Auffangsack.

Danach alles schön gesäubert und begutachtet:

Einzelteile Land Rover Serie Lenkrelais.

Die Buchsen (die vier Halbschalen im Bild) in denen die Welle liegt sind aus einem Leinenstrukturmaterial gefertigt (eine Art Micarta). Die Welle hat auf den Lagerflächen schon ziemliche Rostnarben und die Laufflächen der Simmerringe oben und unten zeigen auch schon deutliche Rillen auf. Entweder muss ich die Welle leicht abdrehen und polieren, oder eben eine neue kaufen. Dazu noch 2 Simmerringe und die 4 Lagerschalen. Ein neues Lenkrelais gibt es aber schon für kleines Geld (aber vermutlich auch in kleiner Qualität); -mal sehen was die Ersatzteile kosten, und wie’s weiter geht…

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Reparatur am Rahmen in 3 Akten: Teil 3.

Wie in Teil 1 des Dreiakters beschrieben hatte ich ein ziviles Rahmenteil gekauft, das sich durch die Federaufnahmen vorne von meinem Militärrahmen unterschied.
Also musste hier eingegriffen und das Teil umgearbeitet werden. Zuerst habe ich an dem neuen Ersatzteil die nicht benötigte Federaufnahme abgeschnitten.

Neues Rahmenteil ohne Federaufnahme

Übrig blieben diese Teile, sie gehen in den Schrott.

Abgetrennte Federaufnahmen, zivil

Dann aus dem alten Rahmenteil die vorderen Aufnahmen mit den entsprechenden Verstärkungen ebenso extrahiert.

Vordere Federaufnahme ex-MOD

Das Teil ist wesentlich stabiler wie die zivile Variante. Insgesamt gesehen ist das alte Rahmenteil noch etwas schwerer gewesen wie das neue Teil. Ich glaube ich bin froh, dass ich das jetzt so habe, mit den Federaufnahmen passiert in Zukunft jedenfalls nichts gravierendes.

Übrig blieb wieder Schrott:

Reste vom alten Rahmenvorderteil

Die beiden alten Federaufnahmen werden entrostet, mit Rostschutz behandelt und dann wie Überschuhe an die Vorderbeine des neuen Rahmenteils angeschweißt.

Vordere Federaufnahmen, ex-MOD

Als erfreulichen Nebeneffekt habe ich auf der rechten Federaufnahme (bei mir Beifahrerseite) die Rahmennummer gefunden (die ich bis dato am Rahmen noch nicht gesehen hatte, außer auf dem Typenschild im Motorraum). Sie stimmt mit allen anderen Angaben über das Fahrzeug überein.

Fahrgestell Nummer über der Federaufnahme

Dann wird sie so auch gleich mit übernommen und ich muss das neue Rahmenteil nicht neu stempeln. So ‘schön’ wie die das im Werk vor 40 Jahren hinbekommen haben, würde ich das sowieso nicht hinkriegen. Also bleibt alles 100% original.

Die Federaufnahmen werden noch ein bisschen bearbeitet, und dann beim nächsten Mal angeschweißt. Für diese gesamte Aktion war nach anderthalb Tagen erst einmal Schluss. Insgesamt gesehen hätte es sich nicht gelohnt das ‘falsche’ Teil nach GB zurück zu schicken und auf ein anderes zu warten. Ein anderes Teil hätte ich gewiss nicht für 116.- EUR (inkl. Porto) bekommen und den ganzen Aufwand habe ich mir so auch gespart. Insgesamt habe ich zwei Stunden an den alten Aufnahmen herumgeflext (zwei Trennscheiben verbraucht), jetzt noch eine Stunde um die beiden Teile anzuschweißen und die Sache ist erledigt.

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Reparatur am Rahmen in 3 Akten: Teil 2.

Als ich bei meinem Kumpel Burkhard um die Ecke bog, ging es Schlag auf Schlag. Zuerst wurde noch das bockige Lenkrelais aus dem alten Rahmen entfernt. Er hatte schon kurzerhand mit der Flex die beiden oberen Blechlaschen abgeschnitten und so das Lenkrelais drehen können. So gesehen ließ sich das Teil dann mit hin- und herdrehen und etwas Hebelei relativ unkompliziert ausbauen.

Lenkrelais ausgebaut

Als nächstes haben wir ein paar Punkte am Rahmen vermessen. Da der Rahmen auf der linken Seite gebrochen war, haben wir mit der Messlatte jeweils ein Längen- und ein Diagonalmaß an der rechten Seite genommen.

Vorbereitung, Maße nehmen

Gemessen haben wir mit der Messlatte auf die den jeweils äußeren Punkt der Stoßstangenaufnahme und ein Loch im Ausleger für die Spritzwand.

Messlatte am Ausleger für die Spritzwand

Das Höhenmaß haben wir mit Hilfe einer langen, auf einen Bock auf dem Rahmen aufgelegten Metallschiene ermittelt und uns als ‘Merkhilfe’ ein kleines Hölzchen geschnitten, das sich spielfrei zwischen Rahmen und Messlatte stellen ließ.

Konstruktion zur Ermittelung der Höhe

Um alles später wieder genauso wieder zu finden, wurden Markierungen angebracht.
Als nächstes kam die Flex in Einsatz un das vordere Rahmenteil wurde hinter dem ersten Querträger abgeschnitten.

Abtrennen des vorderen Rahmens mit der Flex

Erster Blick in den offenen Rahmen:

Blick in den Rahmen

Auf der linken Seite war der Rahmen schon ziemlich dünn und durchgerostet, also haben wir die Verstärkungen und Halter für den Bremsschlauch abgeschnitten und das Blech entfernt.

Rahmen, durchgerostetes Blech rausgeschnitten

Dann aus schwerem Karrosserieblech ein Implantat gefertigt und eingeschweißt. Das verwendete Blech ist genauso stark wie das alte und extra gute Qualität, die ich in Hamburg noch in der Garage stehen hatte. Gute Blechqualität erkennt man daran, dass das Blech schon ein halbes Jahr in der Garage stand und nicht die Spur von Oberflächenrost zeigte. Schlechtes Blech (etwa mit hohem Anteil von Recycling-Schrott) ist schon nach 2 Wochen rostbraun. Das schien mir genau das Richtige für den Landy zu sein. Den Halter und die Verstärkungen haben wir wieder wie original angeschweißt. Die rechte Blechkante stößt übrigens direkt an eine Verstärkung im Rahmen an, die hinter der Aufnahme für den Stoßdämpfer liegt.

Rahmen mit frischem Implantat

Auf der rechten Seite innen das gleiche Spiel, da waren noch zwei Stellen an der Außenseite, die uns schon etwas ‘dünn’ erschienen, deshalb noch flugs zwei kleine Verstärkungen eingeschweißt.

Rahmen mit eingeschweißten Verstärkungen

Noch ein Implantat angefertigt und wieder die originalen Verstärkungen draufgeschweißt, Rostschutzfarbe drauf und fertig.

Rahmen mit Rostschutz behandelt

Das wird später alles nochmal ein bisschen aufgearbeitet, Schweißnähte geglättet, ordentlich lackiert und dann konserviert.
Als nächstes haben wir 10cm- Verstärkungs- und Übergangsstücke rundherum in das Rahmenprofil eingeschweißt, und das neue Vorderteil probehalber angesetzt. Die Stoßstelle wurde nochmal nachgeschnitten, damit der Spalt zwischen den Teilen schön gleichmäßig verlief und wir nicht so eine breite ‘Narbe’ hinterließen. Anschließend nochmal ausgerichtet und angepunktet.

Neues Vorderteil am Rahmen angesetzt

Nachdem alles bis auf den Millimeter passte, wurde das Rahmenteil angeschweißt.

Rahmen mit neu angeschweißtem Vorderteil

Jeweils eine umlaufende Naht und 12 Schweißpunkte auf den inneren Verstärkungsblechen pro Seite halten das neue Teil. Zur Kontrolle nochmal die Messlatte und auf jeder Seite Längen- und Diagonalmaße kontrolliert…

Kontrolle der Maße mit der Messlatte

Na also, scheint zu passen. Ob es wirklich passt, wird sich erst beim Zusammenbau zeigen. Allerdings habe ich da glaube ich wenig zu befürchten und selbst wenn, dann wird es eben entsprechend gerichtet.

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Reparatur am Rahmen in 3 Akten: Teil 1.

Das bestellte Rahmenteil ist endlich gekommen; -aber es kommt ja sprichwörtlich meist anders als man denkt…

Ich hatte vorige Woche telefonisch bei Paddockspares nachgefragt, wo denn meine letzte Bestellung verblieben sei und erhielt die überraschende Auskunft, dass die Bestellung in der Warteschleife hing weil 2 der 3 bestellten Teile nicht lieferbar seien. Man hätte mir dazu auch eine Mail geschickt… Ich hatte keine Mail erhalten und habe also freundlich darum gebeten mir das wichtigste Teil, das vordere Chassis, doch zu schicken.

Eine Woche ging ins Land, und Sonntag stieß ich beim Sonntagfrüh-Kaffee an der Tastatur im BLacklandy-Forum auf folgenden Beitrag: Militärrahmen -was hab’ ich denn da jetzt?
Zusammengefasst bedeutete dies: ich hatte übersehen und nicht gewusst, dass die vordere Federaufnahme beim Militärrahmen (ex-MOD) anders aussieht als am zivilen Rahmen, da die Militärvariante ein höhergelegtes Fahrwerk hat. Ich dachte bisher dies beschränkte sich bloß auf längere Federschäkel, aber die Aufnahmen der Federn generell liegen beim Militärrahmen höher.

Also war das bestellte Chassisteil falsch. Woher und unter welchen Umständen ein vorderes Militärchassisteil zu bekommen war, das stand in den Sternen. Gerüchten nach sei dies nicht mehr so einfach zu bekommen und wenn, dann teuer. Also beschloss ich, mit Paddocks zu telefonieren.
Montag früh um 11, gerade hatte ich wieder daran gedacht und wollte den Höhrer in die Hand nehmen um in GB anzurufen, da klingelte es an der Tür und der freundliche Postbote wuchtete ein großes, schweres Paket herein. Prima, die Briten hatten ihren Job gut gemacht und das Ding umgehend in die Post gesteckt, aber jetzt stand ich da mit dem ‘falschen’ Teil.

Der Unterschied im Bild:
Unterschiedliche Federaufnahmen: ziviler Rahmen, ex-MOD Rahmen

Hilfe kam aus dem Forum: Rob aus Bielefeld schrieb man könnte die Federaufnahme umarbeiten. Aha, das hörte sich doch gar nicht schlecht an. Kurze Rückfrage bei Burkhard, dem Schrauber meines Vertrauens (bei dem übrigens alle größeren Aktionen am Landy stattfinden und dem hier an dieser Stelle mal ausdrücklich mein höchster Dank ausgesprochen werden soll): kein Problem, wir halten die beiden Teile nebeneinander und machen das. Flex und Schweißgerät, -so kompliziert sollte das nicht sein… Gesagt, getan, Freitag früh um 8 packte ich meine Siebensachen in Hamburg zusammen und fuhr nach Kassel.

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Nackte Tatsachen

Das vordere Rahmenteil lässt noch auf sich warten, und die bisherigen Kostenvoranschläge für das Sandstrahlen lagen mit 300.- EUR auch deutlich über dem Erwartetem, also habe ich am Wochenende selbst Hand angelegt und den Unterbodenschutz abgekratzt (der muss vor dem Strahlen sowieso runter, da er sich nach Aussage der meisten Betriebe nicht ohne weiteres abstrahlen liesse).

Aber zuerst mussten noch die Achsen ab und das gestaltete sich schon komplizierter als gedacht. Die Schrauben liessen sich noch lösen, allerdings kamen die Achsbolzen nicht mehr aus den Buchsen an den Federn und im Rahmen heraus… An drei Stellen half dann nur noch der beherzte Einsatz der Flex mit der dünnen 1mm-Trennscheibe.

Feder mit abgeschnittenem Bolzen

Dabei genau zwischen Feder und Aufnahme den Bolzen zu erwischen ist nicht ganz einfach. An der Hinterachse liess sich das Ganze zum Glück an den Schäkeln demontieren, die beiden vorderen Bolzen steckten fest in der Buchse.

Schaekel Federaufnahme

Durch anheben des Rahmens auf der Hebebühne habe ich das Ganze dann dermassen überstreckt, dass die Buchsen einigermassen zugänglich wurden. Nach einem leichten Kampf lagen dann die Federpakete vor mir…

Feder und Aufnahme, Land Rover Serie II

…und die Achsen vor der Garage:

Achsen, Land Rover Serie II

Drinnen ging es dann weiter mit dem Rahmen.
Ich hatte beim Entfernen der Achsen den Rahmen nicht gerade zimperlich angefasst und der Bruch an der linken vorderen Federaufnahme ist so weit fortgeschritten, dass man die vordere Rahmenspitze leicht mit einer Hand gut 5cm nach oben und unten bewegen kann…

Rahmenbruch

An der Stelle wird das Ganze nur noch durch das obere Blech des Rahmens gehalten. Wie man sieht, wurde dort schon mal operiert. Ich werde da nicht weiter dran herumdoktoren, sondern den kompletten vorderen Rahmenteil ersetzen (so er denn aus England lieferbar sein sollte).

Rahmenbruch, Land Rover Serie II

Den Rest dieses und des darauf folgenden Tages vertrieb ich mir dann mit dem Entfernen des Unterbodenschutzes.

Land Rover Rahmen auf der Hebebühne

Dort wo der Unterbodenschutz trocken und spröde ist, platzt er meist nach ein paar Schlägen mit dem Hammer ab, -dort wo er allerdings noch einigermassen flexibel ist, ist kleinteiliges Kratzen mit der Spachtel angesagt. Nach ein paar Stunden am und im Rahmen mit Hammer und Spachtel kommt man sich vor als wäre um einen herum nur noch rostiges Blech, Unterbodenschutz und Rahmenprofile…

Durchblick durch Rahmenprofile

Eindeutig Zeit Schluss zu machen, bevor man einen Rahmenkoller bekommt…

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Es geht weiter…

Leistenbruch-OP ist gut überstanden, noch 14 Tage Auszeit, dann geht es Anfang Oktober weiter. In der Zwischenzeit werden natürlich fleißig Pläne geschmiedet.

Zudem haben sich leichte Planänderungen ergeben:

  • Das Chassis wird erstmal komplett gestrahlt (keine Lust den ganzen Unterbodenschutz per Hand abzukratzen)
  • Was nach dem Sandstrahlen übrig bleibt wird genauestens inspiziert
  • der vordere Rahmenteil wird auch komplett getauscht weil die Struktur hier schon arg geschwächt ist (das entsprechende Ersatzteil ist schon auf dem Weg

…und wenn das Chassis schon in die Strahlanlage geht, dann das Bulkhead gleich mit…

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Unfreiwillige Zwangspause…

…So, oder so ähnlich sah das Ultraschall-Bild beim Doc letzte Woche in meiner Leistengegend auch aus.

Diagnose: Leistenbruch.

Frischen Mutes wollte ich dem Rahmen endlich zu Leibe rücken, als sich am zweiten Tag nach einer unglücklichen Bewegung unter Anstrengung diese Beule einstellte…
Es blieb nichts, als ins Schonprogramm zu gehen und sich ans Diagnosegerät anschliessen zu lassen. OP-Termin ist nächste Woche, dann 14 Tage Schonphase und Anfang Oktober geht es weiter.

Keine weiteren Rahmenbilder, ich glaub von der Serie habe ich erst einmal genug. Rückschläge gehören aber immer dazu, sonst wäre so ein Projekt nicht DAS Projekt, oder? ;-)

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Zurück aus der Ukraine

Eine Woche Ukraine mit der Bahn, Mietwagen und Nachtzug 2.Klasse.

Es war: kurz, anstrengend, forderte alle Kraft und Konzentration, sprachlich nicht unbedingt einfach (wg. ukrainisch/russischem Sprachmix; -englisch/deutschsprachige Russen haben wir so gut wie keine getroffen), heiß, schlaflos, unbeschreiblich, atemlos schön.

Ukrainische Dorfkirche

Ich habe diesen Kurztrip mit einem Freund gemacht, und wir waren uns beide wohl nicht im klaren darüber, was uns dort erwartete. Wir fuhren tagelang mit dem Nachtzug, stiegen in Kiev in einen Mietwagen um und schlugen uns auf eigene Faust am westlichen Dnjepr-Ufer entlang gen Süden auf die Krim. Insgesamt 1200 Km auf staubigen, mit schlaglöchern übersähten Pisten, die als Hauptverbindungsstrecken auf der Karte eingezeichnet ware, aber in Wirklichkeit wohl eher einem geteertem Feldweg in schlechtem Zustand ähnelten.
Geschlafen wurde, wo wir gerade gehalten hatten: im Auto, Zelt, oder auch einfach unter freiem Himmel.

Nein, -nicht unser Zelt...
(Nein, nicht unser Zelt…)

Lediglich in der Südhälfte der Krim sind wir soetwas wie touristischen Strukturen begegnet, diese aber auch nicht auf internationale Touristen zugeschnitten, sondern nur an innerrussische Touristen gerichtet.

Strandleben auf der Krim

Wir hatten keine andere Wahl, wir sassen mitten drin, und mussten uns zwangsläufig mit den Menschen auseinandersetzen. Ich probierte meine noch spärlichen Russischkenntnisse in allen Varianten und wo nichts mehr half, dann eben mit Händen und Füssen.
In diesem Land geht nichts, wenn man auf seinen Individualismus besteht. Alles funktioniert über: sich durchfragen, gegenseitig helfen, Platz machen, in beengten Verhältnissen zurechtkommen, teilen und mitmachen.

Nachtzug von Simferopol nach Kiev

Dabei muss man sich an die zuerst etwas schroffe Mentalität gewöhnen. Nicht, wie meine Russischlehrerin hier immer betonte: höflich, bitte, danke, Verzeihung… Klare Ansagen waren die Regel, und wenn man sich von der ersten Anmache gleich einschüchtern liess, dann ging eben nichts.
Wenn man sich dies erst einmal zu eigen gemacht hatte, dann war es wunderbar. Die Situationen die wir erlebten lassen sich nicht immer unbedingt in Worte fassen, aber es war immer sehr herzlich und ich habe mich nie in irgend einer Weise unsicher oder gar bedroht gefühlt. -Im Gegenteil, es fühtle sich alles ‘richtig’ an. So gut, dass ich auf jeden Fall Lust bekommen habe weiter nach Osten vorzudringen.
Wo Schluss sein wird? Keine Ahnung. Aber an der Behringstrasse wird wohl irgendwann irgendwie das Ende sein.

Hier gibt es weitere Fotos von unserem Kurztrip.

…viel Vergnügen!

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Der Rahmen muss warten…

Brantho Korrux 3in1

In der Garage steht das 5l-Gebinde von Branth-Chemie und als nächstes wäre die große Rahmenrestaurierungsaktion angesagt.

Aber vorher fahre ich erst einmal in den Urlaub. Da das noch nicht mit der Serie geht, fahre ich mit dem Zug gen Osten nach Sewastopol, auf die Krim. Seit Februar 2008 lerne ich in einem Kurs an der Hamburger Volkshochschule russisch und vor kurzem kam ich nach einem Bericht in der TAZ auf die spontane Idee meine (noch) dürftigen Sprachkenntnisse vor Ort, sozusagen ‘live’, zu testen.

Was das alles mit der Serie zu tun hat?
Nun, immerhin soll die Serie mir treue Dienste leisten, wenn ich nach Fertigstellung und Ausbau die große Tour nach Kamtschatka mache. :-)
Es steht weder die Route (ausser ganz grob: obere Schwarzmeerküste – Kaspisches Meer – Aralsee – Baikalsee – Kamtschatka) noch Start- und Endzeitpunkt der Reise. So, wie die Serie jetzt dasteht, so sind die Planungen für die ‘große Tour’. Nicht mehr, nicht weniger.

Jetzt aber erstmal sehen, wie mir die Ukraine (oder besser gesagt: die autonome Republik Krim) gefällt.
Mitte August geht es also weiter.

До свидания

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Hamburg, 32° im Schatten…

Die sonne brennt. Andere Leute gehen ins Schwimmbad, der eifrige Serieschrauber nimmt sich seine mit Bitumenmatten beklebte Getriebeabdeckung zur Brust. Mit dem Heißluftföhn (als wär’s noch nicht warm genug) rückt er dem Teil zu Leibe um die vom Vorbesitzer großzügig verklebten Bitumenmatten zu entfernen.
Der Schweiß rinnt, die Hitze steigt, leise Flüche dringen aus dem inneren der Garage in die schwüle Hitze nach draußen…
Eine halbe Stunde später sieht die Abdeckung schon wieder einigermassen passabel aus. Na also, -geht doch.

Getriebeadeckung SIIa

Wie man auf die Idee kommen kann Bitumenmatten als Schall- und Hitzeschutz auf die Getriebeabdeckung zu kleben, mag im ersten Ansatz vielleicht noch schlüssig sein, bei genauerem Nachdenken sollte man aber davon tunlichst Abstand nehmen. Bitumenmatten sind jedenfalls von meiner Liste der zu verbauenden Materialien nachhaltig gestrichen.
Sie trennen sich vom Trägermaterial, reissen und wölben sich auf, sind spröde und hässlich. In meine Karre kommt sowas jedenfalls nicht mehr.

Bitumenmatten

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