Reparatur am Rahmen in 3 Akten: Teil 2.

Als ich bei meinem Kumpel Burkhard um die Ecke bog, ging es Schlag auf Schlag. Zuerst wurde noch das bockige Lenkrelais aus dem alten Rahmen entfernt. Er hatte schon kurzerhand mit der Flex die beiden oberen Blechlaschen abgeschnitten und so das Lenkrelais drehen können. So gesehen ließ sich das Teil dann mit hin- und herdrehen und etwas Hebelei relativ unkompliziert ausbauen.

Lenkrelais ausgebaut

Als nächstes haben wir ein paar Punkte am Rahmen vermessen. Da der Rahmen auf der linken Seite gebrochen war, haben wir mit der Messlatte jeweils ein Längen- und ein Diagonalmaß an der rechten Seite genommen.

Vorbereitung, Maße nehmen

Gemessen haben wir mit der Messlatte auf die den jeweils äußeren Punkt der Stoßstangenaufnahme und ein Loch im Ausleger für die Spritzwand.

Messlatte am Ausleger für die Spritzwand

Das Höhenmaß haben wir mit Hilfe einer langen, auf einen Bock auf dem Rahmen aufgelegten Metallschiene ermittelt und uns als ‘Merkhilfe’ ein kleines Hölzchen geschnitten, das sich spielfrei zwischen Rahmen und Messlatte stellen ließ.

Konstruktion zur Ermittelung der Höhe

Um alles später wieder genauso wieder zu finden, wurden Markierungen angebracht.
Als nächstes kam die Flex in Einsatz un das vordere Rahmenteil wurde hinter dem ersten Querträger abgeschnitten.

Abtrennen des vorderen Rahmens mit der Flex

Erster Blick in den offenen Rahmen:

Blick in den Rahmen

Auf der linken Seite war der Rahmen schon ziemlich dünn und durchgerostet, also haben wir die Verstärkungen und Halter für den Bremsschlauch abgeschnitten und das Blech entfernt.

Rahmen, durchgerostetes Blech rausgeschnitten

Dann aus schwerem Karrosserieblech ein Implantat gefertigt und eingeschweißt. Das verwendete Blech ist genauso stark wie das alte und extra gute Qualität, die ich in Hamburg noch in der Garage stehen hatte. Gute Blechqualität erkennt man daran, dass das Blech schon ein halbes Jahr in der Garage stand und nicht die Spur von Oberflächenrost zeigte. Schlechtes Blech (etwa mit hohem Anteil von Recycling-Schrott) ist schon nach 2 Wochen rostbraun. Das schien mir genau das Richtige für den Landy zu sein. Den Halter und die Verstärkungen haben wir wieder wie original angeschweißt. Die rechte Blechkante stößt übrigens direkt an eine Verstärkung im Rahmen an, die hinter der Aufnahme für den Stoßdämpfer liegt.

Rahmen mit frischem Implantat

Auf der rechten Seite innen das gleiche Spiel, da waren noch zwei Stellen an der Außenseite, die uns schon etwas ‘dünn’ erschienen, deshalb noch flugs zwei kleine Verstärkungen eingeschweißt.

Rahmen mit eingeschweißten Verstärkungen

Noch ein Implantat angefertigt und wieder die originalen Verstärkungen draufgeschweißt, Rostschutzfarbe drauf und fertig.

Rahmen mit Rostschutz behandelt

Das wird später alles nochmal ein bisschen aufgearbeitet, Schweißnähte geglättet, ordentlich lackiert und dann konserviert.
Als nächstes haben wir 10cm- Verstärkungs- und Übergangsstücke rundherum in das Rahmenprofil eingeschweißt, und das neue Vorderteil probehalber angesetzt. Die Stoßstelle wurde nochmal nachgeschnitten, damit der Spalt zwischen den Teilen schön gleichmäßig verlief und wir nicht so eine breite ‘Narbe’ hinterließen. Anschließend nochmal ausgerichtet und angepunktet.

Neues Vorderteil am Rahmen angesetzt

Nachdem alles bis auf den Millimeter passte, wurde das Rahmenteil angeschweißt.

Rahmen mit neu angeschweißtem Vorderteil

Jeweils eine umlaufende Naht und 12 Schweißpunkte auf den inneren Verstärkungsblechen pro Seite halten das neue Teil. Zur Kontrolle nochmal die Messlatte und auf jeder Seite Längen- und Diagonalmaße kontrolliert…

Kontrolle der Maße mit der Messlatte

Na also, scheint zu passen. Ob es wirklich passt, wird sich erst beim Zusammenbau zeigen. Allerdings habe ich da glaube ich wenig zu befürchten und selbst wenn, dann wird es eben entsprechend gerichtet.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.